Podcast: Bio aus Überzeugung – Vom Acker bis zur Theke
Bio als Lebenshaltung
Für Manfred Huber, Gründer und Geschäftsführer von Sonnberg Biofleisch, war der Weg in die Landwirtschaft eine bewusste Lebensentscheidung. Ohne bäuerliche Wurzeln begann er, eigene Flächen zu bewirtschaften – und stellte dabei fest, wie massiv Pestizide eingesetzt wurden, teils in unmittelbarer Nähe von Trinkwasserbrunnen. Diese Erfahrung führte vor über 30 Jahren zur konsequenten Umstellung auf biologische Landwirtschaft.
Heute ist für Huber klar: „Bio ist keine Produktionsweise, sondern eine Lebenseinstellung.“
Auch Anton Juffinger lebt Bio seit seiner Kindheit. Aufgewachsen auf einem Tiroler Bergbauernhof, setzte seine Familie früh auf Direktvermarktung und biologische Wirtschaftsweise. Sein Vater war Mitbegründer von Bio Austria und Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. Aus dieser Basis entwickelte Juffinger seinen Betrieb zu einem modernen Bio-Fleischer mit regionaler Verwurzelung und überregionaler Strahlkraft.
Aufklärung und Transparenz
Beide Unternehmer sind überzeugt: Wer Fleisch konsumiert, soll wissen, woher es kommt und wie es produziert wird. Transparenz – etwa durch gläserne Schlachthöfe – und ehrliche Kommunikation mit Konsument:innen sind für sie entscheidend.
Die Plattform Biofleischinfo.at soll genau hier ansetzen: als Dialogforum für Konsumenten, Gastronomie und Landwirtschaft. Sie steht für Aufklärung statt Werbung und folgt dem Grundsatz „Tue Gutes und sprich darüber“.
Herausforderungen im Markt
Der Biofleischmarkt steht derzeit vor großen Herausforderungen. Nach einer Phase der Übermengen übersteigt die Nachfrage aktuell das Angebot – besonders durch das gestiegene Bewusstsein während der Corona-Pandemie und die wachsende Nachfrage in Deutschland.
Für Juffinger und Huber ist klar: Diese Entwicklung bietet auch Chancen. Mehr Betriebe sollen motiviert werden, auf Bio umzustellen – doch dafür braucht es faire politische Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und gezielte Fördermaßnahmen.
Bildung und Kostenwahrheit
Ein großes Anliegen beider Unternehmer ist die Bewusstseinsbildung. Schon Kinder sollten in Schule und Familie lernen, woher Lebensmittel kommen und wie man sie verarbeitet.
Zudem betont Manfred Huber die Notwendigkeit echter Kostenwahrheit: „Wenn die ökologischen Folgekosten konventioneller Landwirtschaft – wie etwa die Aufbereitung von Nitrat-belastetem Trinkwasser – in die Preise einfließen würden, wäre Bio längst die günstigere Wahl.“
Blick in die Zukunft
Trotz aller Herausforderungen blicken Juffinger und Huber optimistisch in die Zukunft. Sie wünschen sich, dass Betriebe Bestand haben, echte Lebensmittel herstellen und die österreichische Esskultur aktiv mitgestalten.
Ihre gemeinsame Vision: Eine Landwirtschaft, die auf ehrlichen Produkten, fairen Preisen und nachhaltigem Handeln beruht – mit Bio als selbstverständlichem Standard für alle.
Die ganze Podcastfolge „Bio aus Überzeugung – Vom Acker bis zur Theke“ gibt es auf biofleischinfo.at sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen.